Heute möchte ich euch von meiner ersten Hurrikan Erfahrung berichten.
Da ich erst seit 7 Monaten in Cancún lebe hatte ich bis jetzt keinen Hurrikan erlebt und diese Erfahrung war völlig neu für mich.
Bekanntgabe des Hurrikan
Die Bekanntgabe des Hurrikan fand 48 Stunden vor dem Eintreffen des Hurrikan statt. Man wurde per Radio, Fernsehen und die sozialen Medien über den Hurrikan informiert. Man hatte also genug Zeit um sich auf das Eintreffen des Hurrikan vorzubereiten.
Bei der Bekanntgabe des Hurrikans war noch nicht klar, welche Kategorie der Hurrikan hat, also wie stark er sein wird, wenn er Cancún erreicht. Man musste sich also erstmal auf das Schlimmste gefasst machen. Viele Leute sind nach der Bekanntgabe regelrecht in Panik verfallen und dies hat sich besonders in den Läden bemerkbar gemacht.
Nachdem klar war, wann der Hurrikan Cancún erreichen wird, musste man die nötigen Vorkehrungen treffen, also Lebensmittel und Sachen für die Sicherung des Hauses einkaufen.
Da ich in einer kleinen Mietwohnung lebe, die nicht unmittelbar am Meer liegt und von der Bauweise schon ziemlich geschützt ist, hatte ich das Glück, dass ich nicht viel vorbereiten musste. Lediglich die Fenster mussten abgeklebt werden. Viele Leute mussten allerdings ihre Fenster komplett mit Holzplatten abdecken. So waren bereits am Tag der Bekanntgabe, nach wenigen Stunden, alle Holzplatten in den Baumärkten ausverkauft.
Einkäufe für den Hurrikan
Wie bereits erwähnt waren bereits wenige Stunden nach der Bekanntgabe in den Baumärkten Holzplatten ausverkauft. Wollte man andere Dinge wie Klebeband, Seile, Folie, Planen, etc. kaufen, so musste man sich auf riesige Warteschlangen und stundenlanges Anstehen einstellen.
Genauso schlimm war es beim Einkaufen von Lebensmitteln und an den Tankstellen. Viele Leute sind regelrecht in Panik verfallen und haben in dieser Panik die Regale in den Supermärkten leer gekauft. Wollte man im Supermarkt einkaufen gehen, so musste man sich hier ebenfalls darauf einstellen, dass man bereits vor dem Supermarkt stundenlang in Warteschlangen steht und dann beim Betreten kaum noch etwas bekommen kann. In den Radios wurde die ganze Zeit vor Panikkäufen gewarnt und das man nur das nötigste einkaufen soll.
Wir haben uns am Tag der Bekanntgabe mit Personen unterhalten, die in Cancún schon mehrere Hurrikans mitgemacht haben und wussten den groben Ablauf, was passieren könnte. Somit wussten wir auch, dass wir während des Hurrikans keinen Strom haben werden und es somit auch keinen Sinn macht Lebensmittel zu kaufen, die ohne Kühlschrank verderben.
Somit haben wir uns entschieden uns nicht in die Schlangen am Supermarkt anzustellen und nur das wichtigste zu kaufen, was man wirklich benötigt. Also haben wir nur Dinge gekauft die auch ohne Kühlschrank lange halten. Wasser, Brot, Snacks und sonstige Getränke. Obst, Kerzen, Brotaufstriche, Thunfisch und diverse Konserven hatten wir noch zuhause. Diese Dinge konnten wir schnell in kleinen Läden wie im GoMart oder im Oxxo kaufen. Diese Läden sind vergleichbar mit den Läden der Tankstellen in Deutschland. Der Unterschied zwischen einem GoMart / Oxxo und einem Laden in einer Tankstelle in Deutschland ist, dass man im GoMart / Oxxo nur etwas mehr als den regulären Verkaufspreis bezahlt. In einer Tankstelle in Deutschland bezahlt man teilweise den doppelten oder dreifachen Verkaufspreis gegenüber einem normalen Supermarkt.
Sicherung des Hauses
Wie bereits erwähnt musste ich nicht viel tun. Da der Hurrikan in der Nacht in Cancún ankommen sollte, habe ich lediglich die Fenster mit Klebeband abgeklebt, mit Servierten die Hohlräume zwischen Fenstern und Fensterrahmen gefüllt, damit diese bei starkem Wind nicht vibrieren und das Bett vom Fenster weggerückt, falls trotzdem eine Scheibe zu Bruch gehen sollte.
Zudem habe ich sämtliche Geräte, wie Smartphone, Tablett, Power Banks, etc. aufgeladen, da bei einem Hurrikan aus Sicherheitsgründen, in sämtlichen Regionen die der Hurrikan erreicht, der Strom abgestellt wird.
Während des Hurrikan
Da der Hurrikan in der Nacht Cancún erreicht hat, bin ich erst um 3 Uhr in der Nacht aufgewacht, als der Hurrikan eine Stärke hatte die nicht mehr zu überhören war.
Wie angekündigt, war der Strom abgeschaltet. Zudem hatte man während des Hurrikans keinen Handyempfang. Das aufgeladene Smartphone konnte allerdings sehr gut als Taschenlampe verwendet werden. 😉
Nach dem Hurrikan
Glücklicherweise hat sich der Hurrikan bereits vor dem Eintreffen in Cancún auf Kategorie 2 abgeschwächt. Somit gab es zwar einige Verwüstungen aber keine enormen Schäden, wie z.B. bei Hurrikan „Wilma“ 2005 in Cancún.
Bei uns in der Wohnung wurde lediglich der Regen durch den starken Wind durch die Fensterdichtungen gedrückt, so dass wir am nächsten Morgen große Pfützen in der Wohnung hatten.
Da wir weder Fernseher noch Radio haben und die Smartphones keinen Empfang hatten, wussten wir nicht ob der Hurrikan bereits vorbei ist oder wir uns gerade im Auge des Hurrikans befinden. Durch unsere Vermieter, die ein Radio haben, konnten wir allerdings erfahren, dass der Hurrikan bereits vorbeigezogen ist.
10 Stunden nach dem Hurrikan hatten wir wieder Handyempfang. Diesen allerdings nur sporadisch. Erst 5 Tage nach dem Hurrikan hatten wir wieder Strom.